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Die Wolfsangel

Die Wolfsangel (s. mittleres Bild oben) befindet sich auf fast allen Grenzsteinen im Rosengarten, außer bei den meisten Steinen der Grenzsteinserie aus dem 15. Jahrhundert. In dem Aufsatz zu diesem Thema in Wikipedia wird darauf hingewiesen, daß “bereits in einem 1616 geschlossenen Grenzvertrag zwischen Braunschweig-Lüneburg und Hessen [...] die braunschweigische Grenzmarkierung „als ein Wulffsangel“ bezeichnet [wurde). Sie wurde nicht nur auf Grenzsteinen eingesetzt, sondern es gibt auch Nachweise über den Gebrauch im Schriftverkehr der Forstämter aus dem Jahre 1674.

So wird die Wolfsangel dort beschrieben:

    “Die aus Eisen geschmiedeten Wolfsangeln wurde über Jahrhunderte zum Fang von Wölfen verwendet. Die mit Widerhaken versehenen Enden wurden mit Ködern (zum Beispiel mit den Eingeweiden erlegter Jagdtiere) bestückt und an einem Baum so hoch aufgehängt, dass der Wolf danach springen musste, um zuschnappen zu können. Der Wolf blieb mit dem Maul hängen und verendete. 1617 wurde die Funktion der Wolfsangel so beschrieben: „Ein Wolffs Angel, die man hengt und ein Aas daran thuet, wenn das Thier danach springt, so bleibt es mit dem Maul davon hängen.

Die Wolfsangel gilt in erster Linie als Zeichen des Forstbetriebes. Es wird auch häufig geschrieben, dass die Wolfangel als Zeichen der Welfen eingesetzt wurde. Da eine Linie dieser Dynastie in Braunschweig und Lüneburg zu verschiedenen Zeiten regierte, könnte diese Behauptung durchaus möglich sein. Zu den Welfen in Norddeutschland steht Folgendes ebenfalls in Wikipedia:

    Am 21. August 1235 wurde auf dem Hoftag zu Mainz von Kaiser Friedrich II. eine Landfriedensordnung erlassen, die die jahrzehntelangen Kämpfe zwischen Welfen und Staufern beendete. Der Enkel Heinrich des Löwen, Otto das Kind, erhielt den in den Kämpfen behaupteten Allodialbesitz der Familie im Raum zwischen Lüneburg und Braunschweig als eigenständiges Herzogtum Braunschweig-Lüneburg. 1269 kam es zur Teilung des Herzogtums auf verschiedene Linien der Dynastie, die Städte Braunschweig, bis 1671, und Lüneburg, bis 1512, blieben im Besitz des welfischen Gesamthauses. Die weitere Geschichte des Herzogtums und der Teilfürstentümer war gekennzeichnet durch zahlreiche Teilungen und erneute Zusammenführungen. Die so immer wieder entstehenden Teilstaaten, die staatsrechtlich im Rang von Fürstentümern standen, erhielten ihre Namen in der Regel nach ihrer jeweiligen Residenz. Die verschiedenen Linien konnten sich bei Aussterben einer Linie gegenseitig beerben. So entstanden im Laufe der Jahrhunderte das alte, mittlere und neue Haus Braunschweig, sowie das alte, mittlere und neue Haus Lüneburg. Die Zahl der gleichzeitig regierenden Teildynastien schwankte zwischen zwei und fünf.”

In den meisten Fällen im Rosengarten ist die Längsachse der Wolfsangel waagerecht gemeißelt, mit schrägen Zacken an beiden Enden und einem Querbalken in der Mitte, meist parallel zu den beiden Endzacken. In einigen Fällen (wie oben) sind die Zacken senkrecht und die Längsachse schräg, von links nach rechts abfallend. Die Zacke am linken Ende ist fast immer nach oben orientiert, am rechten Ende nach unten, mit Ausnahme der 1750er Serie, wo dies nur vereinzelt, z.B. bei den Steinen 1, 63 und 65, festgestellt werden konnte.

Links zu den tabellarischen Aufstellungen der verschiedenen Grenzen

Die östlichen Grenzsteine von 1750

Südliche Forstgrenze

Die ältesten Grenzsteine aus dem 15. Jh.

Neuer Verlauf nördlich vom Sieverser Stein

Aufstellung der westlichen Grenzsteine, zwischen der Rosengartenstraße  und dem Moisburger Stein